Extinktion beim Hund – Grundlagen und Anwendung

Wertvolle Tipps rund um Hunde

Was bedeutet Extinktion?

Tipps für die erfolgreiche Anwendung

Extinktion beim Hund – Was es bedeutet und wie es funktioniert

Extinktion ist ein Begriff aus der Verhaltenspsychologie und beschreibt das Verlernen von erlerntem Verhalten, wenn die Belohnung oder der Reiz, der das Verhalten auslöste, nicht mehr auftritt. Im Hundetraining kann Extinktion helfen, unerwünschtes Verhalten wie Bellen, Betteln oder Anspringen abzubauen – allerdings erfordert dieser Prozess Geduld und Konsequenz.

1. Was ist Extinktion?

Extinktion bedeutet, dass ein Verhalten nicht mehr gezeigt wird, weil es nicht mehr verstärkt wird. Der Hund stellt fest, dass eine bestimmte Aktion nicht länger zum gewünschten Ergebnis führt, und gibt dieses Verhalten nach einiger Zeit auf.

💡 Beispiel:

  • Ein Hund bettelt am Tisch, weil er früher dafür Futter bekam.
  • Wenn der Hund keine Aufmerksamkeit oder Futter mehr erhält, hört er irgendwann auf, zu betteln.

2. Wie funktioniert Extinktion?

1️⃣ Erlerntes Verhalten:
Der Hund zeigt ein Verhalten, weil er dafür belohnt wurde (z. B. Aufmerksamkeit, Futter, Spiel).

2️⃣ Keine Verstärkung:
Die Belohnung bleibt aus – der Reiz oder die Reaktion, die das Verhalten verstärkt hat, wird konsequent verweigert.

3️⃣ Extinktionsphase:
In dieser Phase versucht der Hund zunächst, das Verhalten intensiver zu zeigen, um die gewohnte Belohnung zu bekommen (z. B. lauter bellen, länger betteln). Dies wird als Extinktionsausbruch bezeichnet.

4️⃣ Verlernen:
Nach und nach erkennt der Hund, dass das Verhalten keine Wirkung mehr hat, und gibt es auf.

3. Wichtige Begriffe bei der Extinktion

Extinktionsausbruch:
Bevor das Verhalten nachlässt, kann es zunächst intensiver werden. Der Hund versucht härter, die gewohnte Belohnung zu bekommen.
💡 Beispiel: Ein Hund, der für Bellen Aufmerksamkeit bekam, bellt lauter oder länger, wenn die Aufmerksamkeit ausbleibt.

Spontane Erholung:
Ein bereits verlerntes Verhalten kann kurzzeitig wieder auftreten, wenn der Hund in einer ähnlichen Situation ist. Bleibt die Verstärkung weiterhin aus, verschwindet das Verhalten erneut.

4. Wie kannst du Extinktion im Hundetraining nutzen?

1️⃣ Unerwünschtes Verhalten ignorieren:

  • Gib dem Hund keine Belohnung oder Aufmerksamkeit für das unerwünschte Verhalten.
  • Beispiel: Ein Hund, der bellt, um Aufmerksamkeit zu bekommen, sollte ignoriert werden – kein Blick, keine Ansprache, kein Schimpfen.

2️⃣ Belohnungen kontrollieren:

  • Achte darauf, dass der Hund nicht unbewusst von anderen (z. B. Familienmitgliedern) für das Verhalten belohnt wird.

3️⃣ Alternatives Verhalten fördern:

  • Gib deinem Hund eine klare Alternative, die er zeigen kann.
  • Beispiel: Statt zu betteln, bringe ihm bei, ruhig in seinem Körbchen zu bleiben, und belohne dieses Verhalten.

4️⃣ Geduldig bleiben:

  • Die Extinktionsphase kann frustrierend sein, besonders während des Extinktionsausbruchs. Bleibe konsequent und halte durch.

5️⃣ Kombination mit positiver Verstärkung:

  • Belohne gewünschtes Verhalten gezielt, um deinem Hund eine klare Orientierung zu geben.

5. Was solltest du bei Extinktion vermeiden?

Inkonsequenz:

  • Wenn du das unerwünschte Verhalten einmal belohnst, verstärkst du es ungewollt und machst den Fortschritt zunichte.

Aufmerksamkeit schenken:

  • Auch negatives Feedback wie Schimpfen kann für deinen Hund eine Form von Belohnung sein.

Zu viele Reize auf einmal:

  • Reduziere Ablenkungen, damit dein Hund besser versteht, welches Verhalten nicht mehr verstärkt wird.

6. Fazit

Extinktion ist ein effektives Werkzeug, um unerwünschtes Verhalten abzubauen. Es erfordert jedoch Geduld, Konsequenz und die Bereitschaft, Alternativen zu fördern. Der Erfolg hängt davon ab, wie klar du die Verstärkung vermeidest und wie konsequent du positives Verhalten belohnst.

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